Konzept:
Im Rahmen des Internationalen Integrationsfestivals „Sichtwechsel“ 2006. ergab sich erstmals die Gelegenheit einer künstlerischen Zusammenarbeit zwischen einer der renommiertesten „Art Brut“ Künstlerinnen Österreichs, Rosemarie Heiler und dem Künstler Christoph Raffetseder im Bereich Zeichnungen/Malerei/Text, die Besonderheit dieser künstlerischen Zusammenarbeit erregte Aufmerksamkeit. so erwarb etwa Arnulf Rainer einige der Bilder aus diesem Kunstprojekt. Dieser Künstlerische Austausch ist kontinuierlich fortgesetzt und in seinen Möglichkeiten verfeinert worden. Das wechselweise Agieren und reagieren auf die jeweils andere Position erfolgt wie bei einem Briefwechsel, Zeitlich und räumlich verschoben und ist strukturell ziemlich offen.
So wurden künstlerische Statements ausgetauscht und als „Reizflächen“ für Interpretationen, Coverversionen Öde Neuschöpfungen etc. wechselseitig von Rosemarie Heiler und Christoph Raffetseder weiterverwendet.
Der Austausch erfolgte meist nute Zuhilfenahme der elektronischen Medien. Die dazwischen-geschaltetete Digitalisierung wirkte teilweise in den Arbeiten hinein. Im Kulturhauptstadtjahr 2009 wurde ein Projekt realisiert, das den ironisch gebrochenen Gendertitel MAMA09 trägt. Im Wesentlichen ging es dabei um die Wahrnehmung im öffentlichen und halböffentlichen Raum auf sehr persönlich konnotierte Begriffe in Sprache und Bild. Dieses Projekt basierte im Wesentlichen auf vier Säulen:
1. Mama09 erschien im Einwochentakt im Jahre 2009 in Tageszeitung:
Kunst tarnte sich so als Zeitungsglosse und kommentierte ihren eigenen Entstehungsprozess, Gin also über das bloße Zur-Schau-Stellen hinaus.
Die Mama09 – Kunst bediente sich der massenmedialen Strukturen und konfrontierte über die angestammte Leserschaft neues Publikum mit anderen als den Chronologischen Ereignissen. Das Printmedien selbst urde zur Galerie erweitert.
2. Mama09 als Mobile Galerie:
Versenden von Kunstkarten im Zweiwochentakt bis Jahresende an relevante Institutionen, Galerien bzw. Personen.
In unregelmäßigen Intervallen wurden parallel zur Mobilen Galerie, zusätzlich „Irritationstexte“ verschickt. Die Adressanten wurden durch die Regelmäßigkeit des IN-EMPFANG-NEHMENS diese Kunstperiodikums und ihr ständiges undividuelles Reagieren darauf zu kursorischem Handeln verleitet.
3. Mama09 Kunst als Plakat im Vierwochentakt bis Jahresende – „überall und niergendwo“:
Die Kunst von Rosemarie Heiler und Christoph Raffetsecer informierte, als herkömmliches Plakat getarnt unter Auslassung von örtlichen und zeitlichen Angaben über die Existenz ihrer selbst im öffentlichen Raum.
4. Mama09 als Ausstellung:
Im Zeitraum von 20. bis 30. August 2009 waren Aspekte von Mama09 in einer vom Lents Kunstmuseum Linz kuratierten Ausstellung zum Thema „Text und Bild“ zu sehen.
Im Dezember 2009 wurde das Ergebnis dieser mehrschichtigen Kunstpräsentation im öffentlichen Taum, als „Making of“ mit all ihren dahinter liegenden Aspekten, was Planung und Entwicklung betrifft, im Form einer umfassenden Ausstellung in der Galerie Paradigma gezeigt.